Gelassenheitstraining für Pferde

Dass Pferde Fluchttiere sind, bekommen wir oft zu spüren, wenn das Pferd ungewohnten Dingen begegnet. Je nach Nervenkostüm reicht es da schon, dass ein gewohnter Gegenstand an einer anderen Stelle steht, um zum furchterregenden Monster zu werden. Seinem natürlichen Instinkt folgend, flüchtet das Pferd erst einmal, um sich das Monster aus sicherer Entfernung zu betrachten. Meist siegt dann doch die Neugier und es nähert sich vorsichtig und prustend dem gruseligen Gegenstand, um ihn genauer zu untersuchen. Das Pferd im Video gehört zu den Tieren, bei denen dieser Instinkt je nach Stimmung doch recht ausgeprägt ist. Um dem Pferd Abwechslung zu bieten und gleichzeitig an seiner Schreckhaftigkeit zu arbeiten, haben wir damit begonnen von Zeit zu Zeit neue Dinge ins Training einzubauen. Dank vorangegangenem Clickertraining * funktioniert das wunderbar und das Pferd hat bisher seine Scheu vor allen neuen Dingen sehr schnell verloren. Innerhalb kürzester Zeit kann man mit Clickern erstaunliche Erfolge erzielen, wie man im folgenden kurzen Video sehen kann.


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Im ersten Teil des Videos wurde das Pferd gelockt, weil ich das Video drehen wollte und wir nicht mehr viel Zeit hatten. Angefangen habe ich damit, die Ballons von der Bande in die Bahn zu halten, was erst einmal für große Aufregung gesorgt hat. Neugierig wie der Wallach ist, hat es aber nicht lange gedauert bis er sich den Ballons genähert hat, um sie genauer zu betrachten. Das wurde sofort mit Clickern + Leckerli belohnt. Dann habe ich die Ballons in einer Pylone in die Bahn gestellt und abgewartet was passiert. Das Pferd konnte dabei frei laufen und selbst entscheiden, ob es hingeht oder nicht. Ich halte freiwilliges Erarbeiten in den meisten Fällen für die bessere Methode und bislang hat das immer wunderbar funktioniert. Auch in diesem Fall wurden die Ballons schnell und interessiert untersucht, was sofort belohnt wurde. Mittlerweile kann ich mit Ballons wedelnd durch die Halle laufen und das Pferd läuft hinterher. Ebenso stört es ihn nicht mehr im geringsten, wenn ich mir die blaue Plane * um die Schultern hänge und wild fuchtelnd damit durch die Halle laufe. Das dient gleichzeitig auch meiner Kondition, da ich mich beeilen muss, weil das Pferd ganz wild darauf ist, die Plane zu erwischen und nebenbei der Belustigung evtl. Zuschauer. Meiner Erfahrung nach ist es übrigens ein Unterschied, ob man die meistens verwendete grüne Gewebeplane oder eine für Pferde gut sichtbare leuchtend blaue Plane nimmt. Auch Pferde, die mit der normalen Plane keine Probleme mehr hatten, schreckten vor der blauen Plane deutlich zurück. Nächstes Ziel ist der Vorhang mit Flatterbänder. Vorbereitend darauf habe ich bereits versuchsweise ein rot-weißes Absperrband an einer Peitsche befestigt und damit hin- und hergewedelt. Großartige Reaktionen daraufhin kamen keine. Ich bin schon gespannt, ob es beim Vorhang genauso gut funktioniert.

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